Problemzone Gebäudesockel
- von Dipl.-Ing. (FH) Torsten Winkler
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- 01 Sept., 2023
Putzrisse an Sockeldämmplatten
An einem Einfamilienhaus in Radebeul bei Dresden waren hauptsächlich auf der stark beanspruchten Wetterseite vertikale Haarrisse mit Feuchtigkeitsschäden im Spritzwasserbereich am Sockelputz erkennbar. Es wurde festgestellt, dass sich die Risse an den Plattenstößen der Sockeldämmung befanden. Es wurde ein ungeeigneter Sockelputzaufbau für den Einsatz auf einen Putzuntergrund aus rauen, harten Polystyrol-Hartschaumdämmplatten (XPS-R) (Perimeterdämmung) hergestellt. Der aufgebrachte armierte Sockelputz mit einer Putzdicke von ca. 3 mm konnte die anstehenden Einwirkungen nicht aufnehmen. Hygrothermische Einwirkungen (Schubkräfte), Einwirkungen aus möglichen Setzungen des anstehenden Erdreichs und nicht auszuschließendes nachträgliches Schwinden der Dämmplatten bewirkten durch eine unvollständige Randverklebung eine Bewegung der Plattenränder. Dadurch kam es zu Rissbildungen und Feuchtigkeitsschäden am Sockelputz an den Stoßstellen der Plattenstöße der Perimeterdämmung. Zudem ist zu berücksichtigen, dass relativ harte raue Polystyrol-Hartschaumdämmplatten (XPS-R) (Perimeterdämmung) materialbedingte Eigenschaften haben, die im Gegensatz zu weicheren Wärmedämmungen, z. B. Sockeldämmplatten aus expandiertem Polystyrol (EPS) eine Rissbildung an den Plattenstößen im Sockelbereich begünstigen.