Fehler am WDVS-Sockelübergang

  • von Dipl.-Ing. (FH) Torsten Winkler
  • 29 Nov., 2023

Bauschäden am WDVS im Sockelbereich

Am Sockelübergang wurde ein dreifach gekantetes Edelstahlprofil (Profilabmessung ca. 30 x 30 x 10 x 5 mm) mit einer Länge von 2,50 m in den Unterputz mit einem Armierungsgewebe eingearbeitet. Nach Angabe handelt es sich bei dem eingebauten Edelstahlprofil um ein zugehöriges Sockelsystemteil eines namhaften WDVS-Herstellers zur Ausbildung des Übergangs von Putz zu Keramik. Der obere Befestigungsschenkel des Sockelübergangsprofil wurde starr eingeputzt und bis zum horizontalen Profilschenkel überputzt. Die Edelstahlprofile wurden ohne Fugenabstand stumpf gestoßen. Längenausgleichende Stoßverbinder wurden nicht eingebaut. Die Edelstahlprofile wurden mit Montagekleber auf den Egalisierungsspachtel fixiert. Der armierte Unterputz wurde bis auf den wasserableitenden Schenkel geführt. Das Sockelübergangsprofil wurde seitlich eingeputzt und mit 3D-Fassadenelementen der seitlichen Fensterfaschen überklebt und direkt auf dem Sockelübergangsprofil aufgesetzt. Dabei wurde zwischen dem Sockelübergangsprofil und den aufgesetzten 3D-Fassadenelementen im vorderen Bereich eine offene Lagerfuge von ca. 1-2 mm ausgebildet, die nach hinten auf null ausläuft.

Hauptsächlich auf der stark witterungsbeanspruchten Westfassade (Wetterseite) ist es zu Bauschäden mit Putzabrissen und Putzschäden am WDVS im Sockelübergangsbereich gekommen. Versetzt zu den Stoßstellen des aneinandergereihten Sockelübergangsprofils haben sich vertikale und horizontale Risse mit bis 10 cm Länge mit Hohllagen im WDVS-Putzsystem gebildet. An den freien seitlichen Putzkanten des Sockelübergangsprofils aus Edelstahl ist es im Bereich der Fenster- und Eingangsöffnungen des Gebäudes zu Anstrich- und Putzschäden am WDVS gekommen. Zudem ist es im Bereich des Sockelübergangsprofils zu Feuchtigkeitsschäden mitDurchfeuchtungen bis ca. 20 cm Höhean den 3D-Fassadenelementen der seitlichen Fensterfaschen gekommen.

Der Sockelübergang mit dem Edelstahlprofil wurde nicht fachgerecht bauausgeführt. Durch hygrothermische Belastungen mit thermischer Längenänderung, hoher Feuchtigkeitsbelastung (Schneeansammlung, von der Fassade ablaufendes Niederschlagswasser etc.) ist es zu Schäden am WDVS gekommen.

Durch thermische Längenänderungen (Dilatation) des metallischen Sockelübergangsprofil wurde das direkt aufgeklebte 3D-Fassadenelement der Fensterfasche mitgerissen und es ist zu den Anstrich- und Putzabplatzungen an den direkt eingeputzten freien seitlichen Putzkanten gekommen. In die offene Fuge zwischen dem Sockelübergangsprofil und den 3D-Fassadenelementen konnte Feuchtigkeit infolge Schlagregen, Wassereintrieb etc. eindringen und kapillar in dem aufgesetzten 3D-Fassadenelement aufsteigen. Das führte zu Durchfeuchtungen mit Anstrichschäden im unteren Bereich der seitlichen Fensterfaschen aus 3D-Fassadenelementen.

Die Stoßstellen des Sockelübergangsprofils wurden nicht mit einem gleitenden Profilverbinder abgedeckt, um den Eintrag von Feuchtigkeit in den Sockelbereich zu verhindern. Gleichzeitig hätte ein gleitender Profilverbinder eine schadenfreie thermische Längenausdehnung (Dilatation) der aneinandergereihten metallischen Sockelübergangsprofile gewährleistet.

Der Übergang des WDVS-Putzes zum Sockelübergangsprofil wurde nicht fachgerecht bauausgeführt. Es wurde keine abgesetzte Putzkante mit einem Putzabschlussprofil zum Sockelübergangsprofil hergestellt. Der WDVS-Putz wurde nicht ausreichend vom Sockelübergangsprofil getrennt. Durch die thermische Längenänderung (Dilatation) des metallischen Sockelübergangsprofils wurde der direkt aufgeputzte WDVS-Putz vom Sockelübergangsprofil mitgerissen und es ist zu versetzten Rissen und Hohllagen im WDVS-Putzsystem gekommen.

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